"I was thinking to myself
this could be heaven or this could be hell
..." (Eagles, Hotel California)
Auch das Hotel Hades ist eine Mehrklassen-Gesellschaft: Statt Himmel und Hölle ist das konfessionsübergreifende Jenseits, geführt vom griechischen Gott der Unterwelt, Hades, unterteilt ins Elysion, in Tartoros und die Asphodelos-Gründe für alle durchschnittlichen Menschen. In diesem überaus bürokratischen Komplex, der mich offen gestanden an eine Mischung aus Karl Valentins Inspektor Wanninger Sketch und Kafka denken ließ, müssen alle, die nicht im Elysion landen (für das man sich offiziell inoffiziell auch VIP-Tickets sichern kann) 18 Stunden täglich arbeiten. Tote brauchen schließlich keinen Schlaf.
An diesem Ort landen durch einen unglücklichen Zufall eine Schriftstellerin, ihr jüngerer Begleiter und ein Imbissbesitzer für eine höchst vergnügliche circa 20minütige Lesereise ins bürokratische Totenreich. Mehr möchte ich auch gar nicht verraten, außer: Das Lesen lohnt sich und nicht vergessen: "You can checkout any time you like but you can never leave" (Eagles, Hotel California)
Die einzige Möglichkeit, um im Hotel Hades auszuchecken? Immer genug vom Fluss Lethe trinken - sweet oblivion garantiert.
Hotel Hades
von Katharina Greve
Egmont Graphic Novel, Taschenbuch, Köln, 4.September 2014