„Mit achtzehn ging ich für ein Jahr nach Amerika.Noch heute erzähle ich oft, dass es ein Basketballstipendium war, aber das stimmt nicht. Meine Großeltern haben den Austausch bezahlt.“ So beginnt der Schauspieler Joachim Meyerhoff, der 2013 beim Bachmannpreis in Klagenfurt aus seinem neuesten Roman las, seinen Debütroman "Alle Toten fliegen hoch. Amerika". Ein autobiografischer Roman, der von einem Jungen erzählt, der zum ersten Mal sein Elternhaus für längere Zeit verlässt und ein Jahr in Amerika als Austauschstudent verbringt. Er träumt vom Basketballteam, von großen Städten - und landet in einem kleinen Nest auf einer Farm. Mit Wasserbett, dass ihn die ersten Nächte seekrank macht, einem ihn hassenden Gastbruder, einem störrischen Pferd und ohne Auto abhängig von anderen -auch vom Mädchen, das ihn beim ersten Date abholen muss, um ihn dann ihren Eltern vorzustellen um dann fassungslos festzustellen, dass er nicht wusste, dass er sie einladen sollte. Andere Länder...
Kaum beginnt er Fuß zu fassen ruft ihn ein traumatisches Erlebnis zurück nach Hause.
Wie er sich schließlich durchsetzt und im Basketballteam landet (keine Heldengeschichte) ist ein mit leiser Ironie erzählter Roman übers Erwachsenwerden, erste Verluste und übers Erinnern.
Ein schönes Buch, das zu meinen Favoriten 2013 zählt.